Wir sind eine naturwissenschaftliche Klasse, also wollten wie auch als Klasse ein Experiment wagen. Als erste Gruppe des Gymnasiums Horn starteten wir, die 5b, Anfang Mai zu einer Meeresbiologischen Woche nach Mali Losin (Kroatien).
Das erste Highlight der Reise war der Zwischenstopp in Postojna (Slowenien). Mit einem Zug fuhren wir zwei Kilometer in das drei Millionen Jahre alte Höhlensystem hinein. Zu Fuß machten wir uns weiter auf den Weg durch das 24 km lange Höhlensystem. Nur einen Zentimeter in 100 Jahren wachsen die Stalagtiten und Stalagniten und bildeten so in tausenden von Jahren die „Wunderhöhle“. Manch wundersame Formen wie ein Huhn und Wasserfälle aus Stein konnte man beobachten und sich einfach nur faszinieren lassen von den verschiedenen Formen und Farben von weiß über beige bis schwarz mit weißer Marmorierung. „Hier könnte man leicht eine Folge von „Stranger Things“ drehen“, war da der erste Gedanke einer Schülerin. In diese Serie würde auch der mindestens ebenso putzige wie gruselige Grottenolm passen, der in diesen Höhlen lebt und am Ende der Führungen im Terrarium beobachtet werden kann.
Auf der Insel Mali Losinj erwarteten uns bereits die beiden Biologen und Leiter der Biostation und gaben uns eine Einführung in die kommenden Tage. Am ersten Tag gingen wir gleich in medias res und es wurden allerhand Tiere und Pflanzen an der Küste eingesammelt und anschließend mithilfe von Büchern bestimmt. Am Nachmittag ging es dann ins Meer zum Schnorcheltraining ins Anfang Mai doch noch recht kalte Meerwasser. Mithilfe von Autosuggestion („Das Wasser ist angenehm warm und gar nicht kalt!“) schafften wir es dennoch ins Wasser und dann hörte man auch „Wenn man mal drin ist, ist es gar nicht mehr so kalt!“ ;-)
Schließlich sammelten wir in den folgenden Tagen auch größere Tiere ein wie Seesterne, Seeigel, Krabben, Fische und Schnecken, um sie im Anschluss zu zeichnen und zu bestimmen. Dabei konnten wir auch sehen, wie eine Seegurke alle paar Minuten ausatmete und mussten uns bemühen, einen Seestern an der Flucht aus dem Untersuchungsbecken zu hindern. Natürlich wurden alle Tiere im Anschluss wieder unbeschadet in die Freiheit entlassen.
Aber auch ganz Kleines wurde für uns ganz groß: Wir sammelten Algen vom Meeresgrund ein und untersuchten die darin lebenden Tiere im Mikroskop. Den Schülern, die nun doch einmal das Tauchen im kühlen Nass auslassen wollten, wurde eine Ersatzaufgabe gegeben: Schreibt ein Gedicht über Algen. Dabei wuchsen die Schüler*innen über sich hinaus und machten daraus einen Rap, der auch in der Biostation aufgeführt wurde.
Bis zum Ende der Meeresbiologischen Woche wurden die Schüler*innen zu geschickten Schnorchlern und wir kamen mit ganz viel Wissen über die Lebewesen des Meeres zurück ans BG Horn. Ein paar Eindrücke von der Reise sind auch hier und zu sehen.
Text: Manuela Kopper
Fotos: Manuela Kopper und Schüler*innen der 5b