Wenn in einem Kochrezept zu lesen ist: „Schwenke den hitzebeständigen Hohlkörper so lange, bis aus der homogenen zähflüssigen Masse ein Körper mit der Grundfläche Pi*r2 entstanden ist“ und „füge nach Belieben Saccharose in feinkristalliner Form hinzu“, kann es sich nur um eine ganz spezielle Unterrichtsstunde handeln.

Schon in der zweiten Klasse lernen die Schüler*innen: Physik ist überall. Und das gilt auch und ganz besonders fürs Backen. Das durfte die Jugendlichen der 5b im Fach „Naturwissenschaftliches Labor Physik“ mit allen Sinnen erfahren. Nachdem sie das auf den ersten Blick sehr kryptisch formulierte Kochrezept in Alltagssprache übersetzt hatten, war allen klar: Heute gibt’s Palatschinken! Nun mussten nur noch die Angaben der Zutaten in gebräuchliche Maßeinheiten umgerechnet werden und schon konnte alles abgewogen, verrührt und schließlich gebacken werden, „bis die Masse vom flüssigen in den festen Zustand übergegangen ist und die Oberfläche einer subtraktiven Farbmischung von magenta, gelb und grün“ entsprach. Zum Glück waren einige Schüler*innen so fleißig, dass beim gemeinsamen Abschlussessen auch von Physikprofessorin Manuela Kopper ein paar Palatschinken „mit glukose- und fruktosehaltiger Flüssigkeit mit hoher Viskosität“ (Anm. =Marmelade) bestrichen und mitgenascht werden konnten.

Text und Fotos: Manuela Kopper